Initiative Familiärer Darmkrebs

Geschultes Personal informiert Angehörige in den Praxen

„Verwandte von Darmkrebspatienten haben ein deutlich erhöhtes Risiko, ebenfalls an Darmkrebs zu erkranken“, sagt Priv.-Doz. Dr. Christoph Schmidt vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng). „Für diese Risikogruppe sind besondere Vorsorgemaßnahmen sinnvoll und erforderlich. Wir Magen-Darm-Ärzte haben deshalb Anfang 2017 ein Aufklärungsprojekt gestartet, das jetzt Fahrt aufnimmt.“

Bundesweit sollen Darmkrebspatienten motiviert werden, ihre Verwandten auf das erhöhte Risiko aufmerksam zu machen und zur rechtzeitigen Wahrnehmung der Vorsorgemöglichkeiten anzuhalten. Die Aufklärung übernimmt speziell qualifiziertes Assistenzpersonal in den Praxen. Die Mitarbeiterinnen erwerben die nötigen Kompetenzen zur strukturierten Beratung in regionalen Schulungen, die mit einer Lernerfolgskontrolle abschließen. Der Berufsverband finanziert die Schulungen. Seit Juli 2017 wurden 180 Medizinische Fachangestellte ausgebildet. Inzwischen steht das Beratungsangebot bundesweit in zahlreichen Praxen zur Verfügung. Die Stiftung LebensBlicke hat die Schirmherrschaft für die bng-Initiative „Familiärer Darmkrebs“ übernommen. Der Berufsverband der niedergelassenen Hämato-Onkologen (BNHO) hat sich Mitte 2017 der Aktion angeschlossen. Der Berufsverband der Medizinischen Fachangestellten und die Fachgesellschaft Assistenzpersonal Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (FACED) unterstützen das Projekt.

Die Initiative soll mit einer wissenschaftlichen Studie begleitet und die erhobenen Daten in einer zentralen Datenbank erfasst und ausgewertet werden. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg wird diese Studie in Kooperation mit dem bng durchführen. Weitere Informationen gibt das Magen-Darm-Ärzte-Portal im Internet: www.magen-darm-aerzte.de.