Trau keiner Statistik

Sicher ist sicher!

Alle Welt warnt vor Risiken, nicht so die deutschen Ernährungsforscher. Sie haben aus einer Datensammlung von über 347.000 Studienteilnehmern im Erwachsenenalter Faktoren herausgefiltert, die das Darmkrebsrisiko senken. „Diese Ergebnisse dürfen nicht darüber hinweg täuschen, dass statistische Erhebungen wenig über das tatsächliche Schicksal im Einzelfall aussagen“, erklärt die niedergelassene Gastroenterologin Dr. Dagmar Mainz. „Wer sicher gehen will, der sollte die einzige verlässliche Methode im Kampf gegen den Darmkrebs nutzen und zur Darmspiegelung gehen!“

Es sei ohne Zweifel zuzugeben und ja auch hinlänglich bekannt, dass die Lebensweise Einfluss auf die Entstehung von Krebserkrankungen haben könne, sagt die Sprecherin des Berufsverbandes der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. Aber eine Risikoreduzierung um ein Drittel durch die Kombination von Nikotinverzicht, maßvollen Alkoholkonsum und gesunde Ernährung bedeutet keineswegs Sicherheit vor einer Krebserkrankung.

„Darmkrebs geht aus Polypen hervor, die im Zuge des natürlichen Alterungsprozesses früher oder später im Darm entstehen“, erklärt die Fachärztin. „Nicht jeder Polyp führt zu Krebs, aber jeder entfernte Polyp kann nicht mehr als Krebsgeschwür entarten. Im Rahmen der Darmspiegelung wird die Darmschleimhaut auf Veränderungen kontrolliert. Vorgefundene Polypen werden sofort abgetragen.“

Eine gesundheitsbewusste Lebensweise trägt in hohem Maße dazu bei, natürliche Alterungsprozesse hinauszuschieben, und vergrößert die Aussichten auf ein langes beschwerdefreies Leben. Sie ist aber kein Freibrief für den Verzicht auf Vorsorgeuntersuchungen.