Darmkrebs-Vorsorge

Darmspiegelung ist zuverlässig

Mindestens fünf Jahre hohe Sicherheit: Nach einer befundfreien Vorsorge-Koloskopie ist die Wahrscheinlichkeit einer Darmkrebserkrankung für lange Zeit äußerst gering. "Dieses Ergebnis einer aktuellen Studie bestätigt erneut, dass die Darmspiegelung ein sehr zuverlässiges Verfahren für den Ausschluss einer Darmkrebserkrankung ist", betont der Vorsitzende des Berufsverbandes der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Franz Josef Heil. "Wenn die Untersuchung keinen Befund ergibt und auch sonst in der Familie keine Darmkrebsfälle bekannt sind, gibt es keinen Anlass für einen zusätzlichen Stuhltest auf verborgenes Blut in den folgenden fünf Jahren."

In der Darmkrebsvorsorge ist ein Test auf verborgenes Blut immer nur die zweite Wahl. Er schlägt meistens erst an, wenn sich bereits fortgeschrittene Darmkrebsvorstufen entwickelt haben. Eigentlich bietet er keine Vorsorge, sondern Früherkennung. Wenn er positiv ausfällt, muss in jedem Fall eine Darmspiegelung folgen.

"Wer gleich zur Darmspiegelung geht", so Dr. Heil, "hat den Vorteil einer echten Vorsorge, weil im Zuge der Untersuchung gleich alle verdächtigen Veränderungen der Darmschleimhaut behandelt werden können. Auf diese Weise kann frühzeitig verhindert werden, dass Darmkrebs überhaupt erst entsteht."

Mit dem Krebsfrüherkennungs- und Registergesetz hat der Bundestag bereits im Februar 2013 ein organisiertes Programm für ein bundesweites Einladungsverfahren zur Darmkrebsvorsorge beschlossen. "Die Magen-Darm-Ärzte haben von Anfang an bedauert, dass die Ziellinie für die Umsetzung erst im April 2016 liegt", sagt Dr. Heil. "Bis dahin werden noch viele Tage vergehen, an denen zu viele Menschen an Darmkrebs versterben, weil sie die Vorsorge versäumt haben."