High-Tech und Zuwendung

Chronisch Kranke brauchen beides

(21.01.2013) „Menschen mit chronischen Erkrankungen von Magen, Darm oder Leber sind auf technisch hochspezialisierte Methoden und medikamentös anspruchsvolle Therapien angewiesen“, erklärte Dr. Dietrich Hüppe, der Vorsitzende des Berufsverbandes der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) anlässlich einer Verbandstagung in Berlin. „Technik allein hilft diesen Menschen, die oft ihr Leben lang Einschränkungen in Alltag und Beruf hinnehmen müssen, nicht. Sie benötigen insbesondere bei schweren Verläufen ihrer Erkrankung einen erfahrenen Arzt, der sie in der Therapietreue bestärkt und die Behandlung auch auf der Grundlage von intensiven Gesprächen an die individuellen Bedürfnisse anpasst.“

„Oft scheitert eine adäquate Betreuung schon bei der Diagnose“, ergänzte Dr. Bernd Bokemeyer, der bng-Spezialist für chronisch entzündliche Darmerkrankungen. „Bei Krankheiten wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa kommt es auf eine frühzeitige Erkennung und eine adäquate medikamentöse Einstellung der Patienten durch den Gastroenterologen, also den Facharzt für Magen- und Darmerkrankungen, an. Je nach Schwergrad der Symptome benötigen die Betroffenen unterschiedliche, zum Teil sehr diffizile Therapieschemata, um ein mehr oder weniger normales Leben führen zu können.“

„Chronische Erkrankungen der Leber können zu lebensbedrohlichen Verläufen bis hin zu schwerem Organversagen und Tumoren führen, wenn sie nicht mit medikamentösen Therapien behandelt werden, die bei fortgeschrittenen Krankheitsstadien ein anspruchsvolles Patientenmanagement erfordern“, betonte auch der Hepatits-Experte Dr. Stefan Mauss. „Der Gastroenterologe ist deshalb ein Spezialist“, so das Resümee von Dr. Hüppe, „der modernste technische Verfahren mit einer unverzichtbaren intensiven Betreuung verbindet, damit Patienten, auch wenn sie an nicht heilbaren Krankheiten leiden, ein möglichst Symptom freies Leben ermöglicht werden kann.“