Gender Medizin

Geschlechterunterschiede beim Darmkrebs

„Die gerade neu eingerichtete Datenbank GenderMedDB der Charité in Berlin verdeutlicht einmal wieder: In medizinischer Hinsicht gibt es – nicht nur kleine – Unterschiede zwischen Mann und Frau“, sagt Dr. Marie-Luise Hermans vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng).

Das gilt auch für den Darmkrebs, bestätigt bng-Experte Dr. Arno Theilmeier. Anlässlich des diesjährigen Darmkrebs Monats März weist er auf die Prognose des Zentrums für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut hin, nach der für 2014 wieder deutlich mehr Neuerkrankungen bei Männern erwartet werden als bei Frauen.

Dr. Theilmeier: „Mann sein ist ein Risikofaktor! Männer erkranken auch erheblich früher an Darmkrebs als Frauen. Deshalb ist das Angebot der Vorsorge-Darmspiegelung gerade für das starke Geschlecht so wichtig und sollte eigentlich nach übereinstimmender Auffassung der Ärzteschaft besser deutlich früher angesetzt werden, als es das derzeitige Screening-Programm vorsieht.“

Der bng unterstützt insbesondere über seine Fachgruppe „Frauen in der Viszeralmedizin“ die Beachtung von Geschlechterunterschieden in der Medizin. Dies wird beispielsweise in allen Projekten der Versorgungsforschung berücksichtigt, an denen niedergelassene Gastroenterologen beteiligt sind.