Morbus Crohn

Immundefekt in der Darmbarriere

Die chronisch entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn führt zu schubweisen Entzündungen der Darmschleimhaut. Die betroffenen Patienten leiden neuen Erkenntnissen zufolge unter einer Störung der körpereigenen Immunabwehr in der Darmwand. Deshalb können Darmbakterien dort eindringen und eine Entzündung auslösen.

„Leider ist es immer noch so, dass die Krankheit wenig bekannt ist und oft lange Zeit nicht erkannt wird“, sagt Privatdozent Dr. Bernd Bokemeyer vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. Morbus Crohn-Patienten leiden häufig unter unspezifischen Symptomen wie Abgeschlagenheit, Blutarmut oder Müdigkeit. Aufgrund der Beschwerden neigen sie dazu, sich sozial zurückzuziehen und werden von ihrem Umfeld schnell als Hypochonder abgestempelt.

„Dabei haben sich die Therapiemöglichkeiten bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen gerade in letzter Zeit immens weiterentwickelt“, betont Dr. Bokemeyer, der auch Vorstandsmitglied im Kompetenznetz CED ist. „Bei adäquater Betreuung können die Patienten zwar nicht geheilt werden, aber ihre Beschwerden sind beherrschbar.“ Die medikamentöse Einstellung ist jedoch anspruchsvoll und bedarf spezialisierter Kenntnisse.

Die Bezeichnung "CED-Schwerpunktpraxis im bng" weist auf Magen-Darm-Ärzte hin, die über besondere Erfahrung im Umgang mit CED-Patienten verfügen. Sie soll es betroffenen Patienten und ihren Hausärzten erleichtern, im Bedarfsfall den Weg zu einem ausgewiesenen Spezialisten zu finden. Ein Magen-Darm-Arzt mit entsprechender Qualifikation in Wohnortnähe kann auch über die Ärzteliste unter www.magen-darm-ärzte.de gefunden werden.