Fast 2 Mio. ambulante Koloskopien
Magen-Darm-Ärzte erbringen mehr als 70 Prozent aller Darmspiegelungen
Mit der Darmspiegelung (Koloskopie) werden Darmbeschwerden abgeklärt, chronische Darmerkrankungen gesichert und insbesondere Darmkrebs früh erkannt und dessen mögliche Vorstufen entfernt. In den meisten Fällen kann diese Untersuchung problemlos in der Praxis eines niedergelassenen Magen-Darm-Arztes durchgeführt werden.
"Im Jahre 2020 sind in Deutschland 544.031 Vorsorgekoloskopien und 1.373.854 diagnostische und therapeutische Koloskopien ambulant durchgeführt worden", berichtet der Darmkrebs-Experte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Dietrich Hüppe. "Trotz der Covid-19-Pandemie konnten diese Leistungen stabilisiert und insbesondere im Bereich der Vorsorge zum Teil ausgedehnt werden. Der Anteil der Kliniken und Praxen an der Erbingung dieser Leistungen hat sich allerdings deutlich verschoben."
Das zeigt der Krankenhaus Report 2022. Während die Praxen in der Pandemie trotz aller Einschränkung ihren Anteil bei diagnostischen und therapeutischen Koloskopien weitgehend gehalten und im Bereich der Vorsorgekoloskopien sogar leicht gesteigert haben, verzeichneten Krankenhäuser in 2020 einen erheblichen Leistungsrückgang von mehr als 15 Prozent bei ambulanten Diagnosen und mehr als zehn Prozent bei ambulanten therapeutischen Eingriffen. Vorsorgekoloskopien dürfen sowieso nicht in Krankenhäusern angeboten werden.
"Trotz der unzweifelhaften Bedeutung, die den Facharztpraxen in Deutschland bei der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zukommt, wird ihr Engagement politisch und ökonomisch nicht honoriert", kommentiert Dr. Hüppe. "Schon im Jahre 2020 wurde das Honorar für diagnostische und präventive Koloskopien im Rahmen der GKV um ca. acht Prozent gesenkt, der vermehrte Hygieneaufwand in der Pandemie wurde nicht gegenfinanziert und für das außergewöhnliche Engagement unserer medizinischen Fachangestellten in der Pandemie gab es keinerlei finanzielle Anerkennung. Auch mit der Kostenexplosion im Rahmen der Energiekrise bleiben die Praxen bisher ohne jegliche Unterstützung."