30 Jahre nach der Erstbeschreibung

Helicobacter macht immer noch viele Menschen krank

(03.06.2013) Der Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen (bng) erinnert daran, dass auch 30 Jahre nach der Erstbeschreibung durch Barry Marshall und Robin Warren immer noch rund ein Drittel der Bevölkerung mit dem Magenbakterium Helicobacter pylori infiziert ist. Die beiden Forscher waren 2005 für ihre Entdeckung aus dem Jahr 1983 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet worden.

„In den meisten Fällen bleibt die Infektion mit dem Magenkeim ohne Folgen“, erklärt bng-Sprecherin Dr. Dagmar Mainz, „Nichtsdestotrotz wissen wir, dass es Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre sowie Magenkrebs auslösen kann. Etwa 20 Prozent der infizierten Menschen erkranken an einer dieser Krankheiten.“

Diagnose und Therapie von Helicobacter-Infektionen waren auch ein Thema bei der wichtigsten Fortbildungsveranstaltung der niedergelassenen Verdauungsmediziner, dem Gastroenterologischen Gesprächsforum Ende April in Freiburg. Prof. Dr. Joachim Labenz aus Siegen informierte seine Kollegen über den aktuellen Stand der medizinischen Behandlung.

Prof. Labenz machte sich in Freiburg dafür stark, dass alle Personen mit nachgewiesener Infektion eine Antibiotika-Therapie erhalten sollten, um die hohe Krankheitslast in Deutschland effektiv zu senken. Gleichzeitig bedauerte er, dass eine Impfung trotz erfolgreicher prophylaktischer und therapeutischer Versuche mit Tieren für den Menschen nicht in Sicht ist.