bng-Studie in Schleswig-Holstein

Versorgungspfade für CED-Patienten

Die Versorgung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) stellt unter den knappen finanziellen Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens eine medizinische Herausforderung dar. Eine Lösung könnten die 2009 in einem Konsensusprozess beschlossenen interdisziplinären Versorgungspfade für Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa bieten.

In Schleswig-Holstein führt der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) derzeit in Zusammenarbeit mit dem Sozialmedizinischen Institut der Universität Lübeck ein Pilotprojekt zur Umsetzungen der Versorgungspfade in der CED-Betreuung durch. „Wir untersuchen“, so der bng-Experte Dr. Bernd Bokemeyer, „ob durch bestimmte Interventionsmaßnahmen wie die Einrichtung von CED-Fallkonferenzen, eine Situationsbewertung mit Rückmeldung an die Patienten, eine Patientenschulung sowie ein Screening für einen Reha-Bedarf eine Verbesserung der Betreuungssituation von CED-Patienten erreicht werden kann.“

Das Projekt startete im Juni 2013. Die Patienten werden über zwölf Monate begleitet. Bereits nach der Einrichtung der beiden CED-Fallkonferenzen in Lübeck und Kiel zeigten sich erste positive Effekte im Hinblick auf die fachliche Zusammenarbeit der niedergelassenen Gastroenterologen mit anderen Fachgruppen und stationären Einrichtungen. Endgültige Ergebnisse werden für Ende 2014 erwartet.

„Eine Heilung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist leider bis heute nicht möglich“, erklärt Dr. Bokemeyer, der auch Vorstandsmitglied im Kompetenznetz CED ist. „Deshalb kommt es darauf an, die Betroffenen in jeder Hinsicht dabei zu unterstützen, Krankheitsschübe weitgehend zu verhindern und andernfalls diese in ihren Wirkungen möglichst gering zu halten.“