Trauriger Negativrekord

Gastroenterologen ermutigen zur Organspende

Die Zahl der Organspender hat im vorigen Jahr in Deutschland einen Tiefstand erreicht. Leidtragende sind unter anderen Menschen mit schwerwiegenden Lebererkrankungen, die dringend auf ein Spenderorgan angewiesen sind.

„Bedauerlicherweise tragen skandalträchtige Medienberichte wie zuletzt über Manipulationen im Zusammenhang mit der Organvergabe dazu bei, die Verunsicherung in der Bevölkerung immer wieder neu zu befeuern“, sagt Dr. Karl-Georg Simon vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng). Selbstverständlich haben spendebereite Bürger einen Anspruch auf ein Höchstmaß an Sicherheit und Zuverlässigkeit bei der Einhaltung der Kriterien zur Organentnahme. Deshalb sind die Vorgaben zu Transparenz, Qualitätsanforderungen und Kontrolle bei der Organspende deutlich verbessert worden und werden weiter verschärft werden.

„Dies sollte positiver gewürdigt werden“, betont der bng-Experte. „Es kann ja nicht darum gehen, eine erfolgreiche medizinische Methode generell zu diskreditieren, sondern darum, sie zu sichern, indem Missbrauch abgestellt wird. Letzten Endes trägt jeder mit seiner Bereitschaft zur Spende dazu bei, dass schwerkranken Menschen ein Weiterleben ermöglicht werden kann.“

Lebererkrankungen werden oft spät erkannt, weil das lebenswichtige Organ trotzt Schädigung häufig lange Zeit keine spürbaren Beschwerden hervorruft. Deshalb kommt es immer wieder vor, dass betroffene Patienten erst spät diagnostiziert werden. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung kann eine Transplantation die letzte Möglichkeit zur Therapie sein.

Die niedergelassenen Gastroenterologen empfehlen, regelmäßig die Leberwerte (GPT, GOT und GGT-Wert) beim Hausarzt überprüfen zu lassen. Erhöhte Werte zeigen an, dass die Gefahr einer Lebererkrankung bestehen kann. Die genauere Abklärung erfolgt dann beim Facharzt für Innere Medizin bzw. beim Gastroenterologen, der gegebenenfalls rechtzeitig eine geeignete Therapie einleiten kann.