Unerwünschter Magenkeim

Infektionsrisiko mit Helicobacter Pylori hängt von den Genen ab

(01.07.2013) Neue Studiendaten zeigen, dass ein bestimmtes Merkmal im Erbgut vor der Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter Pylori schützt. „Das weit verbreitete Bakterium wird nicht nur für die Entstehung von Magengeschwüren verantwortlich gemacht, sondern gilt auch als eine der möglichen Ursachen für Magenkrebs“, erklärt Dr. Dagmar Mainz. „Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass manche Menschen vor Helicobacter geschützt sein können“, so die Sprecherin des Berufsverbandes der niedergelassenen Gastroenterologen (bng).

Bei Menschen, die als Verwandte von Personen mit Magengeschwüren oder Magenkrebs wissen möchten, ob sie mit Helicobacter infiziert sind, stehen hauptsächlich zwei Methoden für die Diagnose zur Verfügung. In erster Wahl ist eine Magenspiegelung mit Entnahme von Gewebeproben zu empfehlen. Diese können sowohl mikroskopisch wie auch in einem Urease-Schnelltest weiter untersucht werden. Bei dem 13C-Atemtest trinkt der Patient eine Lösung, die Harnstoff mit markierten Kohlenstoffatomen enthält. Der Harnstoff wird im Magen von den Bakterien zu Kohlendioxid umgesetzt, das dann in der Atemluft nachgewiesen werden kann. Eventuell durch das Bakterium hervorgerufene Schäden im Magen oder Zwölffingerdarm können aber nur mit der Spiegelung des oberen Magen- / Darmtrakts nachgewiesen werden.

„Infizierte Patienten können mit einer medikamentösen Kombinations-Therapie bestehend aus einem Säureblocker und verschiedenen Antibiotika behandelt werden“, erklärt Dr. Mainz. Experten wie der Siegener Gastroenterologe Prof. Dr. Joachim Labenz machen sich dafür stark, dass allen Personen mit nachgewiesener Infektion diese Therapie zur Verfügung gestellt werden sollte, um die Erkrankungsrisiken in Deutschland effektiv zu senken.

Das Magenbakterium Helicobacter pylori ist vor 30 Jahren erstmals von Barry Marshall und Robin Warren als Ursache für Magenerkrankungen beschrieben worden. Die beiden Forscher waren 2005 für ihre Entdeckung aus dem Jahr 1983 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet worden.