Glutenunverträglichkeit

Allianz gegen die Zöliakie

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung gegen das Getreideeiweiß Gluten, die eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut mit teils auch sehr unspezifischen Beschwerden auslöst. Mögliche Symptome wie Durchfall, Nährstoffmangel, Müdigkeit, Depressionen oder Migräne beeinträchtigen zwar die Lebensqualität der Betroffenen, führen jedoch häufig nicht zur Diagnose der Erkrankung.

"Den Betroffenen wird oft erst bei Verzicht auf glutenhaltige Getreideprodukte, also auf Teig- und Backwaren aller Art, der Zusammenhang mit ihren Beschwerden bewusst", sagt Dr. Bernd Bokemeyer, Experte für chronische Darmerkrankungen vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) und vom Kompetenznetz Darmerkrankungen.

Vor dem Hintergrund steigender Neuerkrankungszahlen haben das Kompetenznetz und die Deutsche Zöliakie Gesellschaft (DZG) jetzt eine Kooperation vereinbart, um die Forschung des Krankheitsbildes voranzubringen und das Wissen darüber besser zu verbreiten. "Chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind nicht heilbar", erklärt Dr. Bokemeyer. "Trotz der gravierenden Auswirkungen für die Betroffenen lässt die Versorgungssituation in Deutschland nach wie vor zu wünschen übrig. Auch die Rate der Erkrankungen, die erst im vorangeschrittenen Krankheitsverlauf diagnostiziert werden, ist nach wie vor hoch."

Einen ersten Niederschlag findet die neue Kooperation bereits in der Vereinbarung einer gemeinsamen Studie über die Refraktäre Sprue, eine spezielle, besonders hartnäckige Form der Zöliakie. In den nächsten Jahren soll im Rahmen der Studie ein deutschlandweites Register aufgebaut werden. Darüber hinaus wird das Thema verstärkt in ärztlichen Fortbildungsveranstaltungen aufgegriffen. Die ersten Termine sind bereits erfolgreich absolviert worden. Der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen unterstützt alle diese Aktivitäten.